Jean Allouch
(1939–2023) hat bis zu seinem Tod als Psychoanalytiker in Paris gearbeitet. Er besuchte ab 1962 das Seminar von Jacques Lacan (der auch sein Analytiker gewesen ist); nach der Auflösung der Ecole freudienne de Paris wirkte er an der damals neuen Zeitschrift Littoral und an der Gründung der Ecole lacanienne de psychanalyse mit. In der Publikationsreihe »Die großen Klassiker der modernen Erotologie«, die er beim Verlag Epel leitete, setzte er sich für die Verbreitung der wichtigsten Werke der Gay and Lesbian Studies in Frankreich ein. Zuletzt publizierte Jean Allouch: L’autresexe (2015), Pourquoi y a-t-il de l’excitation sexuelle plutôt que rien? (2017), La scène lacanienne et son cercle magique. Des fous se soulèvent (2017).
Cornelia Barber
ist Dichterin und Psychoanalytikerin in New York. Ihr jüngstes Buch Spring Street ist 2023 bei 1080 Press erschienen.
Sergio Benvenuto
(*1948 in Neapel) ist Schriftsteller, Philosoph und Psychoanalytiker. Er ist Dozent für Philosophie, Psycholinguistik und Psychiatrie am Consiglio Nazionale delle Ricerche in Rom, dort am Institut für Kognitionswissenschaften und Technologien (ISTC). Benvenuto war langjähriger Herausgeber des Journal of European Psychoanalysis.
Christopher Chamberlin,
PhD, ist Candidate Psychoanalyst der Lacanian School of Psychoanalysis und Marie Skłodowska-Curie Postdoctoral Fellow in der Abteilung für Psychosocial and Psychoanalytic Studies an der University of Essex. Er ist an analytischen Projekten in New York, Kalifornien, Quebec und Berlin beteiligt.
Cristiana Cimino
ist Psychiaterin und Psychoanalytikerin mit Freudscher und Lacanscher Ausbildung und Mitglied der Italienischen Psychoanalytischen Gesellschaft, einem Organ der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Sie war Mitherausgeberin des European Journal of Psychoanalysis. Derzeit ist sie Mitglied des Instituts Elvio Fachinelli - ISAP (Institute of Advanced Studies in Psychoanalysis) und des Redaktionsausschusses der Zeitschrift Vestigia (www.psychoanalysis-journal.eu). Sie hat zahlreiche Essays in verschiedenen Sprachen veröffentlicht, darunter Il discorso amoroso. Dall’amore della madre al godimento femminile (2015) und Tra la vita e la morte. La psicoanalisi scomoda (2020).
Camilla Croce,
Dr. phil., ist Psychoanalytikerin in Berlin, bis vor kurzem wissenschaftliche Mitarbeiterin des FSP-Ästhetik an der ZHdK in Zürich, derzeit Lehrbeauftragte an der Leuphana Universität in Lüneburg. Sie arbeitet zu Psychoanalyse, klassischer und zeitgenössischer Phänomenologie, Ästhetik und Feminismen mit besonderem Interesse für die politische Dimension des Verhältnisses von Philosophie und Psychoanalyse. Derzeit bereitet sie zusammen mit Judith Siegmund ein Buch über Italian Theory und Ästhetik vor.
Jonas Diekhans
arbeitet als Psychoanalytiker in Ausbildung am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse. Er studierte Psychologie, Philosophie und Literaturwissenschaften in Dresden, Hamburg und Berlin und ist Dozent im Fachbereich Psychologie der Medical School Berlin. In Kooperation mit dem Lehrstuhl für klinische Psychologie und Psychotherapie in Kassel erforscht er zur Zeit die destruktiven, progressiven und libidinösen Aspekte von Aggression in analytischen Therapien.
Iracema Dulley
arbeitet als Psychoanalytikerin und Anthropologin. Sie ist Mitglied der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin und der Freud-Lacan-Gesellschaft in Berlin sowie des Kollektivs »Psychoanalyse auf der Straße« in Sao Carlos, Brasilien. Derzeit ist sie Forscherin am Institut für Sozialkunde (ICS) an der Universität Lissabon und Fellow im Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Sie interessiert sich für Prozesse der Subjektkonstitution aus einer anthropologischen und psychoanalytischen Perspektive. Veröffentlichungen: On the Emic Gesture (2019), Displacing Theory Through the Global South (2024, Mitherausgeberschaft). Ihre Artikel sind in Zeitschriften wie European Journal of Psychoanalysis, Comparative Studies in Society and History und Africa erschienen.
Marie Frühauf
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal. Dort lehrt und forscht sie in den Bereichen Sozialpädagogik/Soziale Arbeit, Adoleszenz, Geschlechterverhältnisse, postödipale Zeit- und Subjektdiagnosen. Veröffentlichungen: Das Begehren der Vielfalt. Diversity. Sensibilität in sozialpädagogischen Beziehungen (2021). Hg. (mit Tove Soiland und Anna Hartmann), Postödipale Gesellschaft [Band 1] & Sexuelle Differenz in der postödipalen Gesellschaft [Band 2] (2022).
Andreas Gehrlach,
1981 geboren, studierte Literaturwissenschaft in Tübingen, war bis 2023 Wissenschaftler am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität. Jetzt ist er Programmdirektor am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. Er beschäftigt sich mit modernen und antiken Kulturtheorien und forscht zu prekären, kriminellen und politischen Ökonomien.
Stéphane Habib
ist Psychoanalytiker und Philosoph. Er leitet ein Seminar zu Philosophie und Psychoanalyse am Krankenhaus Sainte-Anne. Er ist Mitglied des Instituts Hospitalier de Psychanalyse de Sainte-Anne in Paris sowie Mitglied des Redaktionskomitees von Tenou’a. Er ist zudem Herausgeber im Verlag Les liens qui libèrent sowie Autor folgender Bücher: La responsabilité chez Sartre et Levinas (1998); Levinas et Rosenzweig. Philosophies de la révélation (2005); Faire avec l’impossible. Pour une relance du politique (2017).
Anna Hartmann,
Dr. phil., Akademische Rätin an der Universität Regensburg. Forschungsschwerpunkte: Psychoanalytische Subjekt- und Gesellschaftstheorie, Feministische Theorie, Theorie und Geschichte der Sexualpädagogik.
Iris Junker
hat in Frankfurt Germanistik und Theater-, Film-, Fernsehwissenschaften studiert. Sie ist Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und kreatives Schreiben.
Judith Kasper
ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie forscht im Spannungsfeld von Literaturtheorie, Philologie und Psychoanalyse. Veröffentlichungen: Land und Streit. Spuren der Nachlese (2024); Hg. von Barbara Cassin, Die Unübersetzbaren. Drei Essays (2023); Der traumatisierte Raum. Insistenz, Inschrift und Montage bei Freud, Levi, Kertész, Sebald und Dante (2016).
Christian Kläui
ist Psychiater, Psychoanalytiker, Supervisor und Dozent in der psychoanalytischen Weiterbildung in Basel. Er ist Autor der Bücher Psychoanalytisches Arbeiten. Für eine Theorie der Praxis (2008) und Tod – Hass – Sprache. Psychoanalytisch (2017) sowie Verfasser zahlreicher Aufsätze zu Theorie und Technik der Psychoanalyse. Er war langjähriger Mitherausgeber der Zeitschrift RISS.
Johannes Kleinbeck
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Peter-Szondi Institut der Freien Universität Berlin. Er ist außerdem Übersetzer, u.a. von Derrida, und Mitherausgeber der Reihe »Neue Subjektile« bei Turia+Kant. Seine Geschichte der Zärtlichkeit ist 2023 erschienen.
Olaf Knellessen,
Psychoanalytiker in Zürich, Mitglied von »The Missing Link«.
Federico Leoni
lehrt philosophische Anthropologie an der Universität Verona. Dort leitet er das Forschungszentrum »Tiresias« für Philosophie und Psychoanalyse. Er veröffentlicht regelmäßig in den italienischen Zeitschriften aut aut, doppiozero sowie der Tageszeitung Il manifesto. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind u.a. Jacques Lacan, una scienza di fantasmi (2019) Bergson. Segni di vita (2021).
Jörg Masser
ist Maler in Berlin. Von 1997 bis 2019 arbeitete er freischaffend als Bühnen- und Kostümbildner an verschiedenen Theaterhäusern. In den 90er Jahren war er Ausstattungsleiter an der Landesbühne Anklam und davor an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt, 1987–1990 Mitarbeiter in der Abteilung Ausstellungsrealisation am Zentrum für Kunstausstellungen Berlin. Engagements als Bühnen- und Kostümbildner am Theater Eisleben sowie Theater Senftenberg folgten direkt auf seinen Besuch der Kunsthochschule Weißensee (Berlin), an der er von 1978–1983 das Fach »Szenographie für Bühne, Film und Fernsehen« studierte.
Viktor Mazin
(geb. 1958 in Murmansk) ist praktizierender Psychoanalytiker, Philosoph, Gründer des Museums der Träume Freuds in Sankt Petersburg und vielfach publizierter Autor im Bereich der Psychoanalyse, der Theorie des Kinos und der Gegenwartskunst. Auf Deutsch erschien zuletzt die Essaysammlung Freuds Gespenster (2015) und Unheimat (2020). Viktor Mazin lehrt am Institut für Interdisziplinäre Studien und Praktiken der Staatlichen Universität Sankt Petersburg.
Antonella Moscati
ist in Neapel geboren. Sie hat Essays zur Philosophie verfasst und aus dem Deutschen (Schelling, Benjamin, Arendt) und Französischen (Foucault, Deleuze, Nancy, Badiou) übersetzt. Buchveröffentlichungen: Verbali (2000), Una quasi eternità (2006, deutsch Fast eine Ewigkeit, 2007), Deliri (2008), Una casa (2015), Ellen West. Una vita indegna di essere vissuta (2021), Patologie (2020).
Claire Nioche
lehrt Philosophie und Psychologie in Paris, wo sie auch als Psychoanalytikerin arbeitet. Sie forscht an der Schnittstelle zwischen Literatur und Psychoanalyse.
Karl-Josef Pazzini,
Psychoanalytiker in Berlin. Bis 2014 Professor für Bildungstheorie und Bildende Kunst. Gründungsmitglied der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin, Mitglied in der Freud-Lacan-Gesellschaft. Herausgeber des RISS (2017 bis 2023). Arbeit an: Übertragung, politisch; Wie wird man Laie?; Boullées »Muséum« als Utopie der bürgerlichen Gesellschaft.
Erik Porge,
Psychoanalytiker in Paris. Er war Mitglied der École freudienne de Paris bis zu deren Auflösung und ist Mitbegründer der Association de psychanalyse Encore. Als Psychiater war er für das Centre Medico-Psychologique verantwortlich. Er war Mitbegründer der Zeitschrift Littoral und gibt jetzt die Zeitschrift Essaim sowie die Taschenbuchreihe »psychoanalyse« (érès) heraus. Zahlreiche Publikationen zu Theorie und Praxis Lacans, darunter: Les noms du père chez Jacques Lacan (1997); Amour, désir, jouissance. Le moment de la sublimation (2020). Auf Deutsch erschienen: Schöne Paranoia. Wilhelm Fließ, seine Plagiatsaffäre und Sigmund Freud (übers. von Mai Wegener, 2005), sowie einige Aufsätze, darunter: Zwischen Stimme und Schweigen – Strudel des Echos, im Berliner Brief. Sonderheft VIII, hg. von der Freud-Lacan-Gesellschaft 2015.
Claus-Dieter Rath,
Dr. rer. soc., war Psychoanalytiker in Berlin (gest. 2023). Mitbegründer der Freud-Lacan-Gesellschaft – Psychoanalytische Assoziation Berlin, des Psychoanalytischen Kollegs, der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin und der Fondation européenne pour la psychanalyse. Veröffentlichungen über Fragen der psychoanalytischen Praxis, der Geschichte der Psychoanalyse und über die Massenpsychologie des Alltagslebens. Veröffentlichungen: Der Rede Wert. Psychoanalyse als Kulturarbeit (2013), Sublimierung und Gewalt. Elemente einer Psychoanalyse der aktuellen Gesellschaft (2019). Hg. (mit Jutta Prasse), Lacan und das Deutsche. Die Rückkehr der Psychoanalyse über den Rhein (1994).
Bernhard Schwaiger,
Dr. phil., studierte Psychologie und Klinische Psychopathologie in Nantes. Er ist Psychologischer Psychotherapeut im Justizvollzug (Mecklenburg) und Psychoanalytiker in eigener Praxis (Berlin). Gründungsmitglied der Freud-Lacan-Gesellschaft Berlin. Veröffentlichungen u.a. Das Begehren des Gesetzes. Zur Psychoanalyse jugendlicher Straftäter (2009). Er hat u.a. Jean Allouch, Ist die Psychoanalyse eine geistige Übung? Eine Antwort auf Michel Foucault (2021) ins Deutsche übersetzt.
Antonello Sciacchitano
arbeitet als Psychoanalytiker in Mailand. In deutscher Übersetzung sind von ihm erschienen: Wissenschaft als Hysterie. Das Subjekt der Wissenschaft von Descartes bis Freud und die Frage nach dem Unendlichen (2002) und Das Unendliche und das Subjekt. Warum ist es gut die Mathematik zu kennen, wenn man über Psychoanalyse spricht (2004).
Gianluca Solla
ist Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Verona. Er arbeitet im Schnittfeld von Philosophie und Psychoanalyse an einer Theorie der Subjektivierungsprozesse, insbesondere in Bezug auf die visuelle und imaginäre Dimension. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind: Disegnare, la formula di Freud (2022); Walter Benjamin. Pensare per immagini, inventare gesti (2023).
Annie Tardits,
Psychoanalytikerin in Paris, Mitglied der Ecole de psychanalyse Sigmund Freud. Studium der Philosophie. Mehrere Studien zur Theorie und Praxis der Psychoanalyse, über künstlerisches Arbeiten (Joyce und Lacan), Anthropologie (Lacan und Lévi-Strauss) und über psychoanalytische Bildung (Les formations du psychanalyste, 2000).
Arnd Wedemeyer
ist Philosoph und Literaturwissenschaftler mit besonderem Interesse an den ungefügen Wechsellagerungen und heterodoxen Diagenesen von Recht, Politik, Geschichte, Kultur. Unterrichtete an Princeton und Duke University; zuletzt mit hg. Errans: Going Astray, Being Adrift, Coming to Nothing (2022).
Mai Wegener,
Psychoanalytikerin in freier Praxis. Miteröffnerin der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin (www.psybi-berlin.de) und des Psychoanalytischen Salons Berlin. Lehrbeauftragte an der TU Berlin (FG Literaturwissenschaft). Publiziert und lehrt zur Psychoanalyse und im Feld der Kulturwissenschaften. Zuletzt Hg. (mit Marcus Coelen, Monique David-Ménard), Die Freiheit der Psychoanalyse. Eine kommentierte Ausgabe von Sigmund Freuds Die Frage der Laienanalyse (2024).
Peter Widmer,
Dr. phil., Initiant und Mitbegründer (mit Dieter Sträuli) der Zeitschrift RISS. Psychoanalytiker in eigener Praxis in Zürich; Lehraufträge an der Universitäten Zürich, Innsbruck und Fachhochschulen; Gastprofessur an der Universität Kyoto; Lektorat an der Columbia University New York. Mitbegründer des Lacan Seminar Zürich und der Assoziation für die Freudsche Psychoanalyse (AFP). Buchpublikationen: Subversion des Begehrens. Eine Einführung in Jacques Lacans Werk (1997/2019); Angst. Erläuterungen zu Lacans Seminar X (2004); Metamorphosen des Signifikanten. Zur Bedeutung des Körperbilds für die Realität des Subjekts (2006); Der Eigenname und seine Buchstaben. Psychoanalytische und andere Untersuchungen (2010); Destruktion des Ichs. Psychoanalytische Annäherungen an den Ursprung menschlicher Aggression (2021). Zahlreiche Vorträge in der Schweiz und im Ausland.